Brot aufbewahren - so geht es richtig

Brot aufbewahren Brot länger frisch halten

Brot länger frisch halten und haltbar machen

Die Brotzeit ist für mich ein echtes Urgestein unserer heutigen Essenskultur. Nicht wegzudenken, wenn ich es mal wieder nicht geschafft habe nach dem Büro einkaufen zu gehen und mein Magen trotzdem grummelt. Mit etwas Brot zuhause, schaffe ich es eigentlich immer eine halbwegs ansehnliche Mahlzeit aus Resten und Vorräten zuzubereiten, die mich am Ende des Tages glücklich macht. Wäre da nicht dieser steinharte und vertrocknete Brotklotz, den ich regelmäßig in meiner Küche finde...

Und damit komme ich zu den alles veränderten Ergebnissen meiner Recherche in Sachen: Brot aufbewahren leicht gemacht und Tipps für die Erwachsenen von morgen. Wie Brot länger frisch bleibt und wie man Brot haltbar machen kann, erfahrt ihr gleich.

Vorab ein kurzer Überblick der Tagesthemen:

Wie bewahrt man Brot auf?
Jedes Brot braucht seinen Platz
Wie lange ist Brot überhaupt haltbar?
Kann ich schimmliges Brot noch essen?
Mal wieder zu viel Brot gekauft
Altes Brot verarbeiten
Brot-Insider Tipps

Brot länger haltbar machen Brotkasten

Wie bewahrt man Brot auf?

Im Prinzip dreht sich alles darum, das frisch gekaufte Brot weder austrocknen noch schimmeln zu lassen. Mein größter Feind bei dieser Angelegenheit ist die sogenannte Retrogradation - durch die enthaltene Stärke in Backwaren wird das enthaltene Wasser gebunden und nach dem Backprozess nach und nach wieder an die Umgebung abgegeben. Bedeutet: Das Brot trocknet bei falscher Lagerung aus oder beginnt zu schimmeln, wenn keine Feuchtigkeit entweichen kann. Die perfekte Temperatur, um Brot aufzubewahren, liegt übrigens zwischen 18 und 22 Grad (normale Raumtemperatur). Ich habe mal einige Möglichkeiten zur Brotaufbewahrung auf “Herz und Nieren” getestet:

Die Plastiktüte

Brot in der Plastiktüte aufbewahren ist keine gute Idee. Die Plastiktüte gehört zwar leider immer noch zur meistverkauften Verpackungsart im Supermarkt, aber sie eignet sich nicht besonders gut, um Brot lange frisch zu halten. Plastik lässt die Luft nicht zirkulieren bzw. keine Luft entweichen, deshalb bildet sich schneller Schimmel.

Die Papiertüte

Die Papiertüte ist schon etwas besser als Plastik, da die Feuchtigkeit des Brotes entweichen kann und es zusätzlich vor dem Austrocknen geschützt wird. Allerdings trocknet das Brot fast ZU schnell aus. Ich empfehle die Papiertüte also eher den “Schnellessern” unter euch 😉

Der Kühlschrank

Es hat sich herausgestellt, dass mein Kühlschrank die absolut schlechteste Aufbewahrungsmethode für Brot ist. Darin wird Brot schneller trocken und verliert an Geschmack. Einzige Ausnahme: Im Sommer bei besonders heißen Temperaturen, bleibt das Brot im Kühlschrank tatsächlich länger frisch als draußen an der feucht-warmen Luft.

Der Brotkasten (der atmet)

Mein persönlicher Gewinner und Testsieger, wie Brot länger haltbar bleibt. Ein richtiger Brotkasten ist eine Anschaffung für’s Leben, wenn man gut darauf Acht gibt und definitiv die beste Möglichkeit für’s Brot Aufbewahren. Brotkästen sollten atmungsaktiv bzw. mit Lüftungslöchern ausgestattet sein, damit die Luft zirkulieren und Feuchtigkeit entweichen kann. Es gibt sie in verschiedenen geeigneten Materialien wie Keramik, Metall oder Holz:

Aus Edelstahl oder Blech

Brotkästen aus diesem Material sind leicht zu reinigen und mit Luftlöchern an der Rückseite ausgestattet. Die schicke und moderne Variante, die aber nicht immer zu 100% geschmacksneutral ist. Mein Tipp für Brotkästen aus Metall: Einfach das Brot in der Papiertüte lassen, damit kein direkter Kontakt entsteht.

Brotkästen aus natürlichen Materialien

Holz

Die im Holz natürlich vorkommende Gerbsäure hat eine antibakterielle Wirkung und verhindert eine schnelle Schimmelbildung. Die Feuchtigkeit vom Brot wird aufgenommen, aber nicht mehr ans Brot abgegeben. Die Luftzirkulation kann auch hier mit einer Papiertüte verbessert werden, denn so bleibt das Brot länger frisch und trocknet nicht aus. Brot aufbewahren im Holz-Brotkasten kann ich daher wirklich empfehlen.

Ton oder Keramik

Mein absoluter Gewinner, um Brot länger haltbar zu machen und durchaus ein ansehnliches Stylingelement in meiner Wohnung (nein, ein Tontopf muss nicht altbacken aussehen!) Ein Brottopf aus Ton oder Keramik nimmt Flüssigkeit bzw. ausgedampftes Wasser des Brotlaibs über die unglasierte Oberfläche auf und gibt sie gegebenenfalls nach außen ab. Das Besondere an Brotkästen aus diesem Material ist, dass sie Dank der offenen Poren die überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen und sie bei Bedarf wieder an das Brot abgeben können. Die Schimmelbildung bleibt dadurch aus und Brot aufbewahren wird zur Leichtigkeit 😎

Ich habe mich für einen hübschen Römertopf entschieden, bei dem der Boden glasiert und der Deckel unglasiert sind. Er ist leicht zu reinigen und der notwendige Luftaustausch kann problemlos stattfinden. Mein Brot bleibt bei dieser Aufbewahrungsmethode deutlich länger frisch und haltbar als bei jeder Anderen.

Unser Souper-Tipp:

Der Brotkasten sollte nicht mit komplett glasiert sein, da sonst keine Feuchtigkeit entweichen kann. Alternativ sollten für die optimale Brotaufbewahrung Luftlöcher vorhanden sein, um Schimmelbildung entgegen zu wirken.

Jedes Brot braucht seinen Platz

Wie der Topf den Deckel braucht, so braucht auch der Brotkasten den richtigen Platz in der Wohnung. Brot länger haltbar machen ist mit der richtigen Grundausstattung wirklich kein Hexenwerk. Aus Erfahrung empfehle ich euch den Brotkasten nicht zu nah an Mikrowelle oder Kochplatte zu platzieren, da das Brot durch den austretenden Wasserdampf schneller anfängt zu schimmeln. Bäh! Auch direkt am Fenster passt es nicht hundertprozentig, denn der ständige Luftzug entzieht dem Brot die Feuchtigkeit und es wird schneller trocken. Ich persönlich leide etwas an Platzmangel in der Küche und habe mir deshalb extra ein kleines und super praktisches Regal auf Rollen angeschafft, auf dem mein Römertopf ein Zuhause gefunden hat. So kann ich jederzeit den Standort wechseln 😎

Brot aufbewahren Brotsorten

Wie lange ist Brot überhaupt haltbar?

Jaja, das geliebte Mindesthaltbarkeitsdatum. Oft länger gut - so kennzeichnen wir und viele andere Hersteller ihre Produkte, denn auch über das angegebene Haltbarkeitsdatum hinaus sind die meisten Lebensmittel bedenkenlos verzehrbar. Das Gleiche gilt für mein Lieblings-Improvisations-Talent, das Brot. Dabei vertraue ich auf meine Sinne: Alles was gut riecht und gut aussieht, schmeckt in der Regel noch.

Grundsätzlich sind dunkle Backwaren länger haltbar als Helle. Durch den hohen Weizenanteil in hellen Backwaren trocknet Brot schneller aus. Ich setze also lieber auf Vollkorn oder Roggen-Backwaren, die nebenbei bemerkt auch gesünder sind.

Bei richtiger Aufbewahrung sind diese Brotsorten mindestens haltbar:

  • Schrot- und Vollkornbrot: 7 bis 9 Tage
  • Roggenbrot: 3 bis 6 Tage
  • Roggenmischbrot: bis zu 3 Tage
  • Weizenbrot: 2 Tage
  • Weizenmischbrot: 2 bis 4 Tage

Kann ich schimmliges Brot noch essen?

Bitte nicht! Unbedingt das komplette Brot entsorgen und nicht anfangen einzelne Scheiben auszusortieren. Wie ein Freund von mir immer sagt “Du bist wie Schimmel, dich wird man einfach nicht mehr los.”. Und genau so ist es auch bei Brot. Schimmel ist nicht erst da, wenn man die Sporen des Schimmelpilzes sehen kann und er verschwindet auch nicht einfach wieder. Die sichtbaren Schimmelsporen können sich zu diesem Zeitpunkt bereits durch den ganzen Laib Brot gezogen haben. Daher ausnahmsweise ab damit in den Müll!

Wenn das schimmlige Brot im Brotkasten oder Brottopf gelagert war, solltet ihr diesen anschließend gründlich mit einer Mischung aus Essig und Wasser reinigen. Ich rate euch grundsätzlich den Brotkasten regelmäßig (etwa alle 14 Tage) mit einer Essig-Wasser-Mischung zu reinigen, da ihr so dem Schimmelbefall effektiv vorbeugen könnt. Selbst kleinste Brotkrümel bieten den perfekten Nährboden für Bakterien und verschiedenste Keime, also immer schön gründlich sein und auf dieses natürliche Reinigungsmittel vertrauen 😉

Mal wieder zu viel Brot gekauft

Manchmal passiert mir das einfach. Wenn die Augen mal wieder größer als der Hunger sind oder ich sonntags noch leicht verpennt beim Bäcker stehe. Ich verschätze mich und kaufe zu viel Brot ein - wie das typische “zu viel Nudeln gekocht” Phänomen. Der Vorteil von übrig gebliebenen Brot: Man kann es im Gegensatz zu Nudeln problemlos einfrieren und so das Brot länger haltbar machen. Ich versuche alle Lebensmittel aufzubrauchen bevor sie verderben, doch das klappt leider nicht immer. Bevor das Brot hart wird, einfach in einen Gefrierbeutel packen und ab damit ins Tiefkühlfach. Bei Bedarf über Nacht und bei Zimmertemperatur auftauen. Am nächsten Tag könnt ihr das Brot im Ofen oder einzelne Scheiben im Toaster aufbacken. Schmeckt wie neu und noch dazu schön warm & knusprig 😊

Altes Brot verarbeiten

Und jetzt zu meiner Lieblingsbeschäftigung für Einkaufsmuffel - die Resteverwertung, die nach dem perfekten Brot Aufbewahren folgt. Bevor ich extra zum Einkaufen gehe, improvisiere ich und zaubere etwas mit den übriggebliebenen Lebensmitteln aus dem Kühlschrank. Mit altem Brot kann so Einiges anstellen:

Semmelbrösel

Für Semmelbrösel habe ich das Brot in Scheiben geschnitten und an der Luft trocknen lassen. Sobald die Scheiben hart und ausgetrocknet sind, kann man sie einfach mit einer Reibe zu Bröseln verarbeiten. Luftdicht verpackt halten die selbstgemachten Semmelbrösel mehrere Wochen und sind super als Grundlage zum Kochen beispielsweise für Knödel oder zum Panieren geeignet.

Croutons

Mein all-time-favorite für Salate, Suppen & Co. - Croutons peppen so ziemlich jedes Gericht auf und sind die wahrscheinlich schnellste Lösung, wenn man altes Brot verwerten statt wegschmeißen will. Das Brot dazu einfach in kleine Würfel schneiden, in einer Pfanne mit Öl anbraten bis die Brotstücke knusprig sind und beliebig würzen. Fertig ist das perfekte Suppentopping!

Arme Ritter

Brot länger frisch halten ODER aus altem Brot mach neu. Eine viel zu unterschätzte Nachspeise, die im Handumdrehen jede Naschkatze glücklich macht. Aus altem Weißbrot schmecken Arme Ritter besonders lecker. Das Brot wird einfach in eine Mischung aus Milch und Ei eingelegt, bis es sich vollgesaugt und anschließend in einer Pfanne gebraten bis die Brotscheiben goldbraun sind. Das genaue Rezept findet ihr in unserem Beitrag Nachtisch grillen - 4 Dessert Rezepte vom heißen Eisen. Eine tolle Alternative übriges Brot zu retten :)

Brotsalat

Ein echter Sattmacher für Salatliebhaber und Brot-Retter. Ich schneide altes Brot dafür einfach in grobe Würfel und mixe es mit verschiedenem Gemüse wie Paprika, Tomaten und Gurke. Über den Brotsalat kommt ein “normales” Salat-Dressing und schon kann das Schlemmen losgehen. Ich brate die Brotstücke wie die Croutons vorher gerne an, damit sich die Stücke nicht so schnell mit dem Dressing vollsaugen und latschig schmecken. Geht schnell und schmeckt super lecker. #savethebread

Brot-Insider Tipps

Spätestens jetzt sollte Brot aufbewahren kein Rätsel mehr für euch sein. Trotzdem habe ich noch ein paar Tipps für euch, die Brot länger frisch halten und den Alltag erleichtern.

Was fast niemand weiß: Laut gesetzlicher Vorschriften dürfen “Ganzbrote” nicht mit Konservierungsstoffen hergestellt werden. Ich rate euch daher lieber einen ganzen Laib Brot zu kaufen als zum geschnittenen Brot in der Plastiktüte zu greifen. Und falls es mal nicht anders geht, vorher einfach einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen.

AUF KANTE! Angeschnittenes Brot legt ihr am besten mit der offenen Schnittfläche nach unten in den Brotkasten. Die Schnittfläche trocknet nicht so schnell aus und das Brot bleibt länger frisch.

Brot to go - mit einer Brotbox bleibt das (belegte) Brot frisch und nichts fällt auseinander. Kindheitserinnerungen an Mami’s Brotzeit werden wieder zum Leben erweckt, perfekt für die Schule oder im Büro als Frühstück. Einfach zu transportieren und man spart Verpackungsmaterial, da man auf Plastikbeutel, Frischhaltefolie oder Alufolie verzichten kann. Brot aufbewahren inklusive flexiblem Standort, was will man mehr!?

Und zu guter Letzt ein Überblick was es beim Brot Aufbewahren zu beachten gibt:

  • Bei Raumtemperatur lagern
  • In Steingutbehältern ist Brot deutlich länger haltbar, verhindert Schimmel dank optimaler Luftzirkulation. Schafft euch unbedingt einen Brotkasten an 😊
  • Brot immer “auf Kante” lagern
  • Hoher gehalt von Vollkorn, Roggen oder Schrot hält länger frisch und ist gesünder
  • Brotkasten regelmäßig reinigen
  • Altes Brot verwerten oder einfrieren, statt es zu entsorgen

Und jetzt wünsche ich euch Happy Brotzeit! 😋