Nachhaltig einkaufen – Tipps für umweltschonendes Kaufvergnügen

Nachhaltig einkaufen - Tüte mit Äpfeln vom lokalen Hof

Umweltbewusster Konsum

Konsumentscheidungen treffen wir eigentlich jeden Tag, ob wir es wollen oder nicht. Beim Einkaufen ist es aber tatsächlich oft so, dass wir keine bewussten Nachhaltigkeitsentscheidungen treffen. Dies sollten wir aber ändern, denn es ist gar nicht so schwer! Ob Ernährung, Kleidung oder Kosmetik, in vielen Bereichen wird es immer einfacher sich für umweltfreundliche Produkte zu entscheiden und bewusster zu konsumieren. Hierfür braucht man nur die richtige Vorgehensweise und die passenden Tipps und Tricks für nachhaltiges Einkaufen.

Was können wir verändern um nachhaltig einzukaufen?

Die große Frage, wenn es um Nachhaltigkeit geht ist vermutlich: Was bringt es überhaupt sich extra Mühe zu machen, wenn andere es vielleicht nicht tun? Doch die Antwort ist klar, denn es bringt sehr viel! Wenn du einen kleinen Schritt hin zur Nachhaltigkeit in deinem Konsumverhalten machst, bist du nicht nur ein Vorbild, sondern beeinflusst die Umwelt auch nicht negativ. Das heißt du bist nicht mehr Teil des Problems, sondern Teil der nachhaltigen Lösung!

Einkauf planen

Wenn du dir eine Einkaufsliste machst, achte darauf was du wirklich alles brauchst. Am besten setzt du dich vorher kurz hin und machst dir einen Essensplan. Was möchtest du die nächsten Tage essen und was möchtest du davon schon kaufen. Somit sparst du dir auch Geld, da du nicht immer in den Supermarkt gehen musst und wieder Sachen mitnimmst, die du nicht brauchst. Es passiert vermutlich vielen Verbrauchern, dass sie eine Sache kaufen wollen und dann plötzlich mit zehn Sachen an der Kasse stehen. Also: Planen, planen, planen. Außerdem vor dem Einkaufen unbedingt daran denken genügend Tüten mitzunehmen! So vermeidest du unnötigen Müll durch Plastiktüten und bist dem nachhaltigen Einkauf einen Schritt näher. Du könntest dir auch mal überlegen in einen „unverpackt Laden“ zu gehen, denn hier vermeidest du extrem viel Müll und kannst deine ganz eigenen Portionen zusammenstellen, mit der Menge die du dann auch wirklich brauchst. Der regelmäßige Besuch im unverpackt Laden ist schon ein großer Fortschritt beim nachhaltigen Einkaufen!

Bewusste Konsumentscheidungen treffen

Jetzt zum Einkauf im Supermarkt. Das erste Gebot auch hier wieder: Nichts mitnehmen, was du vielleicht nicht brauchst. Essensverschwendung ist einfach schade und kann vermieden werden. Wenn du umweltbewusst einkaufen möchtest, solltest du tierische Lebensmittel eindämmen oder sogar ganz weglassen. Fleischproduktion findet manchmal unter schlechten Bedingungen für die Tiere statt, sie erzeugt auch einiges an CO2. Wer hier nicht verzichten mag, sollte auf Bio-Qualität achten, denn die schützt immerhin das Tierwohl.

Auf Qualität achten

Auch ganz wichtig: Achte beim nachhaltigen Einkaufen auf die Qualität der Produkte, denn diese entscheidet darüber, ob das Produkt später vielleicht weggeworfen werden muss. Qualität hält einfach länger und hat oft auch positivere Wirkungen auf unseren Körper. Regionale Zutaten bieten auch meist eine gute Qualität und haben auch einen kleineren Einfluss auf die Umwelt, da lange Transportwege vermieden werden. Bei Obst und Gemüse heißt das beispielweise auf Reifegrad, Herkunftsort und Qualitätssiegel achten oder doch mal beim lokalen Gemüsestand vorbeischauen.

Mindesthaltbarkeitsdatum

Im Supermarkt orientieren wir uns oft am Mindesthaltbarkeitsdatum, was im Grunde ja nicht schlecht ist. Jedoch hat sich so allgemein beim Verbraucher eingebürgert, dass das MHD genau das Datum ist, an dem ein Lebensmittel nicht mehr genießbar ist und schlecht wird. Das ist aber nicht wahr, denn es zeigt nur an bis wann das Produkt seine spezifischen Eigenschaften, wie Geruch, Geschmack und Nährwert behält, was nicht heißt, dass es ungenießbar ist. Bevor ihr also ein abgelaufenes Produkt direkt wegwerft probiert es vorher doch mal, ob es nicht doch noch genießbar ist und macht euren Einkauf nachhaltiger!

Plastik eindämmen beim Trinken

Plastikmüll ist ein ziemlich großes Thema, wenn es um Umweltverschmutzung geht. Gerade in Meeren sammeln sich große Mengen an Plastik an, die nicht nur ein Gesundheitsrisiko für das Unterwasser-Ökosystem sind, sondern auch für uns Menschen. Die Verschmutzung kann alleine schon beim Trinken verringert werden, indem man auf Plastikflaschen verzichtet. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum Beispiel man steigt auf Leitungswasser um, hier in Deutschland ist die Leitungswasserqualität übrigens sehr gut. Wenn man lieber Sprudelwasser trinkt, könnte man über die Anschaffung eines Sprudelgeräts nachdenken, bei dem man immer wieder dieselben Flaschen benutzen kann. Wenn man doch lieber Wasser kaufen möchte oder unterwegs ist, sollte man auf Glasflaschen oder Hartplastikflaschen mit Mehrwegsymbol achten, da diese nicht wie Einwegflaschen recycelt werden, sondern die komplette Flasche wiederverwertet werden kann. So tragt ihr zu einem nachhaltigen Einkauf bei und vermeidet unnötigen Plastikmüll.

Nachhaltiges Einkaufen bei Textilien

Nicht nur bei Lebensmitteln kannst du nachhaltig einkaufen, auch bei Kleidung kannst du der Umwelt einen Gefallen tun. Kleidung ist nämlich ein sehr großer Faktor, wenn es um nachhaltiges Einkaufen geht. Unser Konsum beeinflusst die Umwelt in jeglicher Form und gerade bei Textilien wissen wir oft nicht wo und wie diese genau hergestellt werden. Hier kannst du aber auf ein paar Sachen achten und dich vielleicht sogar verbessern, wenn es um Shopping geht!

Gewissenhafte Herstellung

Auch hier steht wieder eine Sache an oberster Stelle: Qualität über Quantität. Wir leben in einer Konsumgesellschaft, in der sehr viel konsumiert und auch viel weggeworfen wird. Um sich selbst von diesem Konsum, der unserer Umwelt schadet, zu lösen ist ein anderes Mindset notwendig. Besitz ist nicht was wir brauchen, was wir brauchen ist nachhaltiger Minimalismus und lösungsorientierte Freiheit. Wenn du etwas kaufst, denk einfach zweimal darüber nach, ob du es auch wirklich brauchst. Du wirst schnell sehen, dass Kaufrausch und Shoppingsucht nicht glücklich machen und extrem schlecht für unsere Umwelt sind. Dabei ist wichtig: Achte beim nachhaltigen Einkauf auf hochwertige Verarbeitungen und natürliche Stoffe, damit du lange etwas von deiner Kleidung hast. Natürliche Stoffe sind zum Beispiel Baumwolle, Wolle oder auch Hanf und Leinen. Hier kannst du auch darauf achten, ob die Stoffe vielleicht sogar Bio-Qualität haben. Vermeide möglichst synthetische Stoffe, wie Polyester oder Polyamid. Diese verpesten nicht nur die Umwelt, indem sie durch Mikroplastik Meere und Grundwasser verschmutzen, sie halten auch nicht besonders lange und sind nicht so angenehm auf der Haut. Gehe auch gewissenhaft mit den Kleidungsstücken um und pflege sie gut, dann bleiben sie dir erhalten!

Second-Hand kaufen

Auch ein Tipp für gewissenhaftes Shoppen ist Second-Hand-Mode. Bereits existierende Kleidung zu kaufen, verhindert natürlich, dass neue Produkte angefertigt werden müssen, die Wasser verschmutzen und verbrauchen. Tatsächlich werden nur etwa drei Prozent des Wassers, das Menschen in Deutschland täglich pro Kopf verbrauchen, im Haushalt verwendet. Der Rest des Wasserverbrauchs, das sogenannte virtuelle Wasser, lässt sich auf Konsumprodukte zurückführen. Als „virtuelles Wasser“ wird die Wassermenge bezeichnet, die für die Erzeugung eines Produkts aufgewandt wird. 97 Prozent des Wasserverbrauches pro Kopf ist also auf Konsumgüter zurückzuführen, dies kann durch Second-Hand Käufe verbessert werden. Auch werden bei Second-Hand Klamotten keine Arbeiter ausgebeutet für dein gekauftes Produkt. So ist nachhaltiges Einkaufen auch ein bisschen eine Schatzsuche, da man in Second Hand Läden echte Schätze finden kann. Jedoch ist das leider nicht die ökologisch beste Lösung, da man eher bei Produktion und Herstellung ansetzen muss. Die meisten Leute kaufen eben neue Kleidung. Wenn hierbei auf Herstellungsbedingungen, Stoffe und eben Wasserverschwendung geachtet wird, ist das ein größerer Schritt zur Nachhaltigkeit.

Fazit zum nachhaltigen Einkauf

Ökologisch bewusste Entscheidungen zu treffen ist eigentlich gar nicht so schwer. Man muss einfach nur ein bisschen auf die Produkte achten, die man kaufen möchte und sich mit seinem eigenen Kaufverhalten befassen. Nächstes Mal beim Einkaufen einfach mal darauf achten, was du so kaufst und anhand dessen entscheiden welche Art von Verbraucher du sein möchtest. Nachhaltiges Einkaufen sollte man immer wieder ins Bewusstsein rufen. Vielleicht hast du ja Lust ein paar umweltfreundliche Tipps auszuprobieren und deiner Umwelt zu helfen!