Oktoberfest Special – Kulinarische Highlights auf der Wiesn

Besondere Köstlichkeiten auf dem Oktoberfest

Wenn sich der Sommer dem Ende neigt, beginnt für viele Münchner, Bayern, Touristen und Italiener die schönste Zeit des Jahres – das größte Volksfest der Welt, das Münchner Oktoberfest, öffnet seine Pforten. Jahr für Jahr strömen Millionen von Besuchern auf die Theresienwiese um Bier, bayerische Spezialitäten, Musik und die bayerische Gastlichkeit zu feiern. Die „Wies’n“ ist eine der beliebtesten touristischen Destinationen Deutschlands und in aller Welt bekannt.

Für die Besucher finden sich einige der international bekanntesten deutsch/bayerischen „Klischees“ auf dem Oktoberfest wieder: Lederhosen, Dirndl, Blasmusik, fettiges Essen wie Bratwürste, Schweinebraten und natürlich Bier aus 1-Liter-Glaskrügen, in Bayern liebevoll „Maß“ genannt. Die Mischung aus Bierzelt und Jahrmarkt-Flair ist im Hinblick auf die Besucherzahlen in den letzten Jahren immer beliebter geworden und findet heuer zum sage und schreibe 186sten Mal statt.

Das erste Oktoberfest wurde im Jahr 1810 gefeiert und war eigentlich noch kein richtiges Volksfest. Zur Hochzeit des damaligen Kronprinzen Ludwig I. und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen, wurden in diesem Jahr in ganz München Feste gefeiert. Dabei fand am 17. Oktober 1810 auch ein großes Pferderennen statt. Dieses Pferderennen wurde in den darauffolgenden Jahren immer wieder zur selben Zeit ausgetragen. Zur Pferderennbahn wurden über die Jahre hinweg weitere Familienattraktionen wie Schaukeln, Kletterbäume und Karusselle, sowie Losstände und Verpflegungswagen aufgebaut. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Fest immer mehr zum Volksfest, da die Stadtverwaltung von München im Jahr 1880 den Bierausschank genehmigte und an den Ständen Musikkapellen spielten. Obwohl das erste „Oktoberfest“ bereits vor über 200 Jahren stattfand, fand es bisher aufgrund von Kriegen und wirtschaftlichen Problemen, 185 Mal statt.

Neben den vielen Fahrgeschäften, Wurf- und Schießbuden, Süßigkeitenständen und anderen Attraktionen, sind natürlich die Festzelte das Herzstück der Wies’n. Um einen heißbegehrten Platz in einem der 17 großen, oder 21 kleinen Zelte zu ergattern, stellen sich Massen an Menschen bereits in aller Früh an und warten bis die Zelte eröffnen. Kein Wunder, dass sich diese bereits binnen weniger Minuten füllen. Sobald die ersten Maßen Bier ausgeschenkt wurden und die Blasmusikkapelle die ersten Lieder angestimmt hat, kommt bei vielen Besuchern auch der Hunger. Und gerade für diesen Fall ist das Oktoberfest einer der besten Plätze. Wir nehmen euch heute auf eine kulinarische Reise durch das Oktoberfest und zeigen euch die beliebtesten Klassiker und neue Food-Trends auf dem größten Volksfest der Welt. 😋


Bier

First things first: Das Bier spielt auf dem Oktoberfest die wohl wichtigste Rolle. Nicht umsonst wird das Zelt auch Bierzelt genannt. Für das Oktoberfest wird sogar ein eigens gebrautes Bier hergestellt, das sogenannte „Märzen“. Das Märzen hat eine etwas dunklere Farbe als ein Pils oder Helles, schmeckt mild und ist nur wenig bitter. In der Regel hat diese Brauform jedoch zwischen 5,5-6,2% Alkohol. Daher sollte man mit diesem Gebräu äußerst vorsichtig umgehen und sich nicht überschätzen.

Das Privileg auf dem Oktoberfest Bier ausschenken zu dürfen, haben dabei gerade einmal sechs Brauereien. Allesamt befindet sich die Brauereien innerhalb der Münchener Stadtgrenzen und stellen selbstverständlich nicht nur das Wiesnbier zur Verfügung. Auch alkoholfreie Getränke werden in den Zelten ausgeschenkt – stilecht in der Maß versteht sich.


Hendl, Haxn und Co.

Wenn sich der Bierhunger auf dem Oktoberfest meldet, ist das Hendl meist nicht weit. Ein halbes Hühnchen, gebraten am Spieß, ist wohl der einsame Klassiker in jedem Festzelt der Wiesn. Knapp eine halbe Millionen Hendl werden innerhalb des Oktoberfests verkauft. In den Festzelten wird das Geflügel meist mit Butter und Petersilie serviert. Das Wiesnhendl hat mittlerweile wahren Kultstatus erlangt. Hähnchen mit der typischen Oktoberfest-Gewürzmischung sind zur Wiesnzeit in fast allen deutschen Supermärkten zu finden.

Ebenso beliebt wie bayerisch: Die Schweinshaxe. Der geröstete Schinken ist aus keinem bayerischen Biergarten wegzudenken und erfreut sich auch auf dem Oktoberfest großer Beliebtheit. Typische Begleiter zur knusprigen Haxe sind Sauerkraut und/oder Kartoffelsalat. Weitere beliebte Fleischgerichte sind Entenbraten und Schweinebraten. Neben den beiden Gerichten, die in den meisten Zelten mit Knödel und Blaukraut serviert werden, gibt es auch einen Stand, der Gulaschsuppe und Chili anbieten. Ideal für kalte, verregnete Oktoberfesttage. Nicht zu vergessen ist die berühmte Ochsenbraterei. In diesem Festzelt geht so einiges über die Theke: Im letzten Jahr wurden ganze 124 Ochsen verputzt.

Wer auf das fettige Fleisch verzichten will, findet auch so manch frischen Fisch auf der Wiesn. Der Wiesnstadl „Fisch-Bäda“ hat sich beispielsweise auf Fischsemmeln spezialisiert, die in vielen verschiedenen Varianten zu kaufen sind. Auch Meeresfrüchte stehen hier auf dem Speiseplan. Den bekannten und beliebten „Steckerlfisch“, findet man im traditionsreichen Zelt „Fischer Vroni“. Dort gibt es viele verschiedene Arten Fisch, der an Stöcken über Holzkohle gegrillt wird.


Vegetarisch und vegan

Auch wenn die traditionellen Klassiker auf dem Oktoberfest nicht wirklich zum vegetarischen oder veganen Lebensstil passen, finden sich trotzdem manche Schmankerl, die ohne tierische Produkte auskommen. Alle Festzelte haben fleischlose und vegane Gerichte in ihren Speisekarten. Die vegetarischen Klassiker sind selbstverständlich die Kässpatzen, bzw. Käsespätzle. In manchen Zelten werden die leckeren schwäbischen Spätzle auch als vegane Variante angeboten.

Beliebt sind natürlich auch die guten, alten bayerischen Knödel. Diese findet man auf dem Oktoberfest in allen möglichen Varianten – ob als Kartoffel-, Semmel-, Spinat-, oder Käseknödel. In einem der kleineren Festzelte, der Münchener Knödelei, findet man, wie der Name bereits verrät, eine Vielzahl an den leckeren Klößen.

Vielleicht weil die Wiesn bei Italienern so beliebt ist und das zweite Wochenende auch als „italienisches Wochenende“ bekannt ist, wird ebenfalls viel Pasta aller Art angeboten. Hier kann man auch als Vegetarier oder Veganer beherzt zugreifen.


Süßes

Damit auch die Naschkatzen nicht zu kurz kommen, werden auf dem Oktoberfest eine Vielzahl an süßen Leckereien angeboten. In den Festzelten sind klassische bayerische Nachspeisen beliebt und begehrt – Germknödel mit Vanillesoße, Kaiserschmarren, Dampf-Rohrnudeln, Apfelstrudel und Apfelküchle aus Apfelringen und Bierteig. Als Finale für das üppige Hauptgericht werden diese Leckereien jedoch lieber mit Freunden geteilt.

Wer auf der Suche nach einer Kleinigkeit ist, findet auf den vielen Ständen auf dem Gelände die Lösung für süße Gelüste. Gebrannte Nüsse, Früchte in Schokolade und kandierte Äpfel – die Jahrmarktlieblinge haben auch auf der Wiesn ihren Platz. Manche kleinere Zelte bieten Nachmittags auch Kaffee und Kuchen an.

Das „Café Guglhupf“ ist ein kleiner, runder Stand bei dem der Name Programm ist – Kuchen und Gugelhupf-Variationen en masse! Das Café bietet auch eine einzigartiges Wiesn-Perspektive, da sich der Stand in Form eines Gugelhupfes stetig um die eigene Achse 360 Grad dreht.


Brotzeit

Was wäre ein Besuch auf dem Oktoberfest (oder generell Bayern) ohne eine zünftige Brotzeit? In Bayern wird eine typische Brotzeit in der Zeit zwischen dem Mittagessen und dem Abendessen gegessen. Eine Besonderheit dabei ist, dass es in traditionellen bayerischen Biergärten sogar erlaubt ist, seine eigene Brotzeit mitzubringen.

Das geht auf dem Oktoberfest aber natürlich nicht. Das ist aber halb so wild, denn auf der Wiesn ist für deftige Brotzeiten mehr als gesorgt. Als Zwischenmahlzeit gedacht, servieren viele Festzelte große Brotzeitplatten, die eine ganze Gruppe Menschen mehr satt machen können. Eine klassische bayerische Brotzeitplatte besteht aus mehreren Scheiben Brot und/oder einigen Brezen, Schnittkäse, Schinken, Wurst, Presssack, eingelegtem Gemüse wie Gewürzgurken und rohem Gemüse wie Radieschen, Rettich, Tomaten und Salatblätter.

Auf’s Brot kommt neben Butter auch Griebenschmalz oder der bayerische Klassiker „Obazda“. Dieser Käseaufstrich ist aus keinem Biergarten und auch dem Oktoberfest nicht wegzudenken. Du hast noch keinen probiert? Einen Obazda zu zaubern geht ganz einfach. Dazu werden Camembert mit Butter zu einer Masse vermengt. Anschließend mit rosenscharfem und edelsüßem Paprikapulver würzen, Kümmelsamen hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Wir wünschen euch ein schönes und friedliches Oktoberfest! O’zapft is! 🍻