Interview mit Ernährungsberaterin Susanne Döring

Lebensmittelunverträglichkeiten können von Geburt an gegeben sein oder sich im Laufe der Zeit entwickeln. Je nach Art der Unverträglichkeit sind Betroffene daher gezwungen, auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten. Für viele Unverträglichkeiten gibt es ebenfalls nach heutigen Stand keine medikamentöse Behandlung, weshalb häufig nur der Verzicht oder alternative Nahrungsmittel infrage kommen.

Wie man mit Lebensmittelunverträglichkeiten effektiv umgehen kann und weitere hilfreiche Tipps liefert uns die Ernährungsberaterin & Expertin Susanne Döring in diesem Interview!

9C55DBB039C54CFB967C0008425F1637

1. Haben Sie für unsere Leserschaft einige Tipps, wie man die Symptome von Unverträglichkeiten lindern kann?

Zuerst muss ich möglichst genau wissen, welche Lebensmittelunverträglichkeit bei mir vorliegt. Wenn das allergologisch bestätigt ist, sollte dieses Lebensmittel vermieden werden. Wenn sich nichts feststellen lässt, dann ist es immer gut jeglichen Stress zu reduzieren und langsam, mit Ruhe zu essen und ein Ernährungstagebuch anzufangen.

2. Welche alternativen Lebensmittel empfehlen Sie Ihren Klienten?

Ich empfehle generell immer mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst täglich zu verzehren und dazu Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse. Auf jeden Fall sollte, je nach Körpergewicht, täglich ausreichend Wasser getrunken werden. Es gibt so viele Unverträglichkeiten, wie es Lebensmittel gibt – jedes proteinhaltige Lebensmittel kann theoretisch eine anti- allergene Wirkung im Körper hervorrufen. Es gibt natürlich Lebensmittel, die ein höheres allergenes Potenzial haben als andere.

3. Gibt es Ihrer Meinung nach weniger bekannte Symptome, die auf bestimmte Unverträglichkeiten hinweisen können?

Ja, es gibt weniger bekannte Symptome, die auf bestimmte Lebensmittelunverträglichkeiten hinweisen können. Hier sind einige Beispiele aufgeführt:

a. Müdigkeit und Erschöpfung: Eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln kann zu Müdigkeit und Erschöpfung führen. Dies kann aufgrund einer Entzündungsreaktion im Körper auftreten, die durch die Unverträglichkeit verursacht wird.

b. Kopfschmerzen und Migräne: Einige Menschen können auf bestimmte Nahrungsmittel mit Kopfschmerzen oder Migräne reagieren, die im Körper zu Gefäßverengungen oder Entzündungen führen können.

c. Hautprobleme: Lebensmittelunverträglichkeiten können sich auch auf die Haut auswirken. Einige Menschen können Hautausschläge, Ekzeme, Juckreiz oder Rötungen entwickeln, wenn sie bestimmte Nahrungsmittel konsumieren, auf die sie empfindlich reagieren.

d. Gelenkschmerzen: Bei einigen Menschen können bestimmte Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu Gelenkschmerzen oder Entzündungen führen. Dies kann auf eine Immunreaktion im Körper zurückzuführen sein, die zu Entzündungen in den Gelenken führt.

e. Verdauungsprobleme: Neben den offensichtlichen Verdauungsproblemen wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen können Lebensmittelunverträglichkeiten auch zu weniger bekannten Verdauungsproblemen führen. Dazu gehören Sodbrennen, saures Aufstoßen, Verstopfung oder unregelmäßiger Stuhlgang.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch andere Ursachen haben können und nicht immer auf eine Lebensmittelunverträglichkeit hinweisen. Wenn jedoch wiederholt Symptome auftreten, die mit dem Verzehr bestimmter Lebensmittel zusammenhängen könnten, ist es ratsam, einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren. Auch hier kann das Führen eines Ernährungstagebuchs hilfreich sein.

4. Sind Ihnen neben genetischen Faktoren noch andere Auslöser für Unverträglichkeiten oder Allergien bekannt?

Auslöser für Unverträglichkeiten bei Allergien sind oft eine stressvolle, ungesunde Lebensweise, zu schnelles Essen, zu viel Zucker und insgesamt ein überlastetes Immunsystem. Da sich unser Immunsystem vor allem im Darm befindet, ist ein gesunder Darm bzw. eine Darmheilung ein guter Schritt, um eine Unverträglichkeit erst gar nicht entstehen zu lassen.

5. Welche Auswirkungen können Unverträglichkeiten für Schwangere und stillende Mütter sowie Ihre Kinder haben?

Unverträglichkeiten bei Schwangeren und stillenden Müttern können verschiedene Auswirkungen haben, sowohl für die Mutter als auch für das Kind. Einige mögliche Auswirkungen sind unter anderem:

Wenn eine schwangere oder stillende Frau eine Unverträglichkeit hat und die auslösenden Substanzen konsumiert, kann dies zu gesundheitlichen Problemen führen. Zum Beispiel können Nahrungsmittelunverträglichkeiten Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Erbrechen verursachen. Wenn eine schwangere oder stillende Frau aufgrund einer Unverträglichkeit bestimmte Nahrungsmittel meiden muss, kann dies zu einer unzureichenden Nährstoffzufuhr führen. Dies kann zu Mangelerscheinungen bei der Mutter führen und sich in der Folge negativ auf die Gesundheit des Kindes auswirken.

Allergien beim Kind: Es wurde festgestellt, dass das Essen bestimmter Nahrungsmittel während der Schwangerschaft oder Stillzeit das Risiko für Allergien beim Kind erhöhen kann. Wenn die Mutter beispielsweise während der Schwangerschaft Erdnüsse isst und das Kind eine genetische Veranlagung für Erdnussallergien hat, besteht ein erhöhtes Risiko, dass das Kind eine Allergie entwickelt.

Verdauungsprobleme beim gestillten Baby: Wenn eine stillende Mutter bestimmte Nahrungsmittel konsumiert, auf die das Baby empfindlich reagiert, kann dies zu Verdauungsproblemen beim Baby führen. Das Baby kann Blähungen, Koliken oder Durchfall entwickeln.

Es ist wichtig, dass schwangere und stillende Frauen ihre Lebensmittelunverträglichkeiten kennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um mögliche Auswirkungen zu minimieren. Dies kann die Konsultation eines Arztes oder Ernährungsberaters beinhalten, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen und potenziell problematische Nahrungsmittel zu vermeiden.

Frau Döring hilft seit Jahren allen, die Unterstützung beim Aufbau einer gesunden Ernährungsweise benötigen. Dafür arbeitet sie in engem Kontakt mit ihren Klienten und steht diesen mit Rat und Tat zur Seite.

Nähere Informationen findest Du unter: susannedoring.com

Hier gibt es weiterführende Informationen zu Lebensmittelunverträglichkeiten.